Tabellarischer Lebenslauf
1840
Am 22. Februar wird August Bebel als Sohn des Unteroffiziers Johann Gottlob Bebel und seiner Frau Wilhelmine Johanna Bebel (geb. Simon) in Deutz bei Köln geboren.
1846 - 1854
Nach dem Tod des Vaters 1844 Übersiedlung nach Wetzlar, wo Bebel in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und die dortige Armen- und Bürgerschule besucht.
1854 - 1857
August Bebel absolviert eine Drechslerlehre in Wetzlar und arbeitet danach als Geselle.
1858 - 1860
Gesellenwanderschaft, die ihn nach Süddeutschland und Tirol führt.
1860
August Bebel lässt sich in Leipzig nieder und beginnt sich zu politisieren, ein Jahr später wird er Mitglied des Gewerblichen Bildungsvereins.
1865
Bebel übernimmt den Vorsitz des Arbeiterbildungsvereins in Leipzig. Er lernt Wilhelm Liebknecht kennen und nähert sich marxistischen Positionen an.
1866
Hochzeit mit der Putzmacherin Julie Otto am 13. März, die Feier findet im Lesezimmer des Arbeiterbildungsvereins statt. Gründung der Sächsischen Volkspartei am 19. August in Chemnitz zusammen mit Wilhelm Liebknecht.
1869
Bebel und Liebknecht gründen am 8. August in Eisenach die marxistisch geprägte Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP).
1871
August Bebel wird Mitglied des Reichstags, dem er abgesehen von einer kurzen Unterbrechung bis zu seinem Tod angehört.
1872 - 1875
Verurteilung im "Leipziger Hochverratsprozess" und Festungshaft im Schloss Hubertusburg.
1875
Vereinigungsparteitag des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) und der SDAP zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) vom 22.-27. Mai in Gotha.
1878 - 1890
Zeit des Sozialistengesetzes, in der die Sozialdemokratie an Stärke gewinnt und sich stärker marxistisch orientiert. August Bebel erlangt als Redner im Reichstag Berühmtheit.
1879
Erste Ausgabe von "Die Frau und der Sozialismus" erscheint in Zürich. Von Bebels wichtigstem publizistischem Werk erscheinen zu Lebzeiten mehr als fünfzig Auflagen.
1880
Erste Begegnung mit Karl Marx und Friedrich Engels in London.
1891
Die ein Jahr zuvor in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) umbenannte Partei gibt sich unter dem Einfluss Bebels auf ihrem Parteitag in Erfurt vom 14.-20. Oktober in Erfurt ein neues Programm, in dem der Zwiespalt zwischen theoretischem Marxismus und reformerischer Praxis durchscheint.
1892
August Bebel wird in den Parteivorsitz gewählt.
1910
Julie Bebel stirbt am 22. November in Zürich.
1910-1914
Bebels unvollendete Memoiren "Aus meinem Leben" erscheinen in Stuttgart in drei Bänden.
1913
August Bebel stirbt am 13. August an Herzversagen in Passugg in der Schweiz. Der Verstorbene wird in zahlreichen in- und ausländischen Nachrufen gewürdigt.