Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Rechte: Rechteinhaber_in nicht ermittelbar

Quelle: AdsD/FES

Felder, Josef 1

Geboren:

* 24.08.1900 in Augsburg 1, 8

Gestorben:

+ 28.10.2000 in München

Anschrift:

Obermenzing, Richlstraße 2 (1933) 7

Beruf:

Buchdrucker 1
Redakteur 2
Angestellter
Treuhänder
Herausgeber und Chefredakteur

Felder, Josef

Reichstagsabgeordneter der SPD, nach 1945 Chefredakteur des „Vorwärts“ und SPD-Bundestagsabgeordneter. Mitglied des Reichsbanners. Stimmte 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz. Verhaftung 1934, KZ Dachau bis 1936.

Der gelernte Buchdrucker Josef Felder wurde 1919 Mitglied der USPD, ab 1920 der MSPD. Er war von 1924 bis 1933 Redakteur bei der „Schwäbischen Volkszeitung“. Die Abt. VI (Politische Polizei) der Polizei-Direktion München meldete am 29.11.1930: "…ist seit ungef. 6 Jahren Mitglied der S.P.D. und als links eingestellter Agitator der Partei bekannt. Felder ist Redakteur […] und wurde am 8.12.1929 als Stadtrat gewählt. […] Felder nimmt insbesondere Stellung gegen die Bewilligung der Mittel für die Wehrmacht“ (StAM, Pol. Dir. 6880). Von 1929 bis 1933 war er als Stadtrat in Augsburg tätig, ab November 1932 als Reichstagsabgeordneter. Am 23.3.1933 stimmte er mit der SPD-Reichstagsfraktion gegen das Ermächtigungsgesetz. Einer drohenden Verhaftung entzog er sich anfangs durch häufigen Wohnungswechsel in Augsburg. Im Juni 1933 floh Felder nach Österreich, 1934 in die Tschechoslowakei und kehrte schließlich nach Deutschland zurück, wo er im November 1934 verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt wurde. Aufgrund einer Anforderung als Arbeitskraft durch Willy Bogner wurde er am 15.1.1936 entlassen.

Er war Herausgeber und Chefredakteur des Südostkurier (Bad Reichenhall) von 1946 bis 1954 und Chefredakteur des „Vorwärts“ 1955 bis 1957. Von 1957 bis 1969 war er Bundestagsabgeordneter der SPD, seit 1985 Ehrenvorsitzender der bayrischen SPD.

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD ab 1920 1
Vorsitzender der SPD Mindelheim von 1922 bis 1924 2
führende Tätigkeit in der Arbeiter-Jugend Schwabens
Vorsitzender der SPD Augsburg von 1932 bis 1933 in Augsburg
Stadtrat in Augsburg von 1929 bis 1933 2
Mitglied des Reichstags (MdR) von November 1932 bis Juni 1933 2, 9

Werdegang in der SPD nach 1945

SPD ab 1945
Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB) von September 1957 bis September 1969 2, 10
Mitglied des Bezirksvorstandes Franken
Ehrenvorsitzender der SPD Bayern ab 1985

Verfolgung

Emigration 2, 3, 8
Als Mitglied der SPD-Fraktion, die 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz 1933 stimmte, musste er vor der drohenden Verhaftung fliehen. Anfangs konnte er in Augsburg durch häufiges Wechseln seiner Quartiere der Verhaftung entgehen. Seine Frau und die Söhne wurden von der örtlichen BPP verhört; sie zogen deshalb von Augsburg nach München um. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland besuchte er seine Familie in Obermenzing bis zu seiner Verhaftung im November 1934 immer wieder heimlich.
nach Österreich im Juni 1933
in die ?SR im Februar 1934
Rückkehr nach Deutschland im Juni 1934
Verhaftung im November 1934 8
Polizeigefängnis Augsburg
Polizeigefängnis München
Schutzhaft 1, 4, 5, 8
KZ Dachau vom 19.12.1934 bis 15.01.1936
Häftlingsnummer 6780Er wurde am 15.1.1936 aus dem KZ Dachau entlassen aufgrund einer Anforderung als Arbeitskraft durch Willy Bogner sen.

Weitere Daten

Religion/Konfession

röm.-katholisch

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
Ehrung

Straßenname in München (Stadtbezirk: Pasing - Obermenzing) 2009 11
Josef-Felder-Straße

Quellenverweis

Gerstenberg, Freiheit

Gerstenberg, Günther: Freiheit! Sozialdemokratischer Selbstschutz im München der zwanziger und frühen dreißiger Jahre Bd. 1-2. Andechs 1997

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Schröder, Parlamentarier

Schröder, Wilhelm Heinz: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867 - 1933. Biographien - Chronik - Wahldokumentation. Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd. 7. Düsseldorf 1995

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

StAM, LRA

Staatsarchiv München, Landratsämter

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsdatenbank

KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsdatenbank

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

StAM, PolDir

Staatsarchiv München, Polizeidirektion

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

AdsD, Nachlass

Archiv der sozialen Demokratie, Bonn: Nachlässe und Deposita

#http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/index.htm#

URL Datum LZ: letzter Zugriff am 20.10.2013
  • Quellenart: Internet-Veröffentlichungen
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

Münchner Stadtadreßbuch

Münchner Stadtadreßbuch. Adreßbuch der Landeshauptstadt München Bd. 83 ff. München 1933 ff.

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
Anmerkungen: in Monacensia, Theresienstr. 23

Felder, Warum

Felder, Josef: Warum ich nein sagte. Erinnerungen an ein langes Leben für die Politik. Zürich/München 2000

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Bureau, Reichstags-Handbuch

Bureau des Reichstags (Hrsg.): Reichstags-Handbuch, I. - VIII. Wahlperiode. Berlin 1920-1933

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Schumacher, M. d. B.

Schumacher, Martin (Hrsg.): M. d. B. Volksvertretung im Wiederaufbau 1946-1961. Bundestagskandidaten und Mitglieder der westzonalen Vorparlamente. Eine biografische Dokumentation. Düsseldorf 2000

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Landeshauptstadt München, Straßennamen

Landeshauptstadt München: Kommunalreferat, Straßennamen

#http://www.muenchen.de/rathaus/search-results.html?suche=Stra%C3%9Fennamen&lang=de#

URL Datum LZ: letzter Zugriff am 13.10.2013
  • Quellenart: Internet-Veröffentlichungen
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik (8. Wahlperiode), (8. Wahlperiode)

Liste der Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik

#https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Reichstagsabgeordneten_der_Weimarer_Republik_%288._Wahlperiode%29#

  • Quellenart: Internet-Veröffentlichungen
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur