Goldschagg, Edmund
Mitglied der SPD. Verlust des Arbeitsplatzes aus politischen Gründen 1933. Schutzhaft 1933 und 1934.
Verfolgung
Verlust des Arbeitsplatzes am 09.03.1933
infolge der Besetzung und Zerstörung der Druckerei- und Verlagsräume der MP durch SA-Einheiten
Arbeitslosigkeit aus politischen Gründen von März 1933 bis 1936 3
Er konnte seine journalistische Tätigkeit nicht mehr ausüben, da er die Selbstverpflichtung im Rahmen des NS-Schriftleitergesetzes nicht unterschrieben hatte, und war bis Anfang 1936 arbeitslos.
Leben im Untergrund von März 1933 bis Juni 1933 3
Goldschagg tauchte unter, wechselte die Schlafplätze und entging so für einige Zeit der Verhaftung.
Schutzhaft 5
Gefängnis der Polizeidirektion München, Ettstraße vom 16.06.1933 bis 22.06.1933
Anfang Juli 1933 setzte er sich nach Freiburg ab, wohin er im März 1933 bereits seine Frau und seinen Sohn geschickt hatte. Die Wohnung des Ehepaars in der Prinzenstraße 48 wurde geplündert.
Erneute Schutzhaft, 4 Wochen im Jahr 1934 3
Anlass für die erneute Schutzhaft war ein abgefangener Brief Goldschaggs an seine Frau mit einem Zeitungsartikel "Die Ehe ist die Wurzel des Deutschtums". An den Rand des Satzes "Erst in der ehehaften Gemeinschaft kann der Mann ganz Mann, Vollmann werden" hatte er notiert: "Hitler! Röhm!"Für die Anklage zuständig war das Sondergericht Mannheim. Sein Bruder setzte sich beim Staatsanwalt für ihn ein, so dass das Verfahren wegen Geringfügigkeit niedergeschlagen wurde.
Weitere Daten
Schadenskategorie
- Schaden an Freiheit
- Schaden im beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen
Ehrung
Straßenname in München (Stadtbezirk: Ramersdorf - Perlach) 1976 1
Goldschaggbogen
Quellenverweis
Dollinger, Straßennamen
Dollinger, Hans: Die Münchner Straßennamen. 6. Aufl. München 2007
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
Dollinger, Goldschagg
Dollinger, Hans: Edmund Goldschagg 1886 - 1971. Das Leben des Journalisten, Sozialdemokraten und Mitbegründers der ?Süddeutschen Zeitung?. München 1986
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
Behrend-Rosenfeld, Ich
Behrend-Rosenfeld, Else R.: Ich stand nicht allein. Erlebnisse einer Jüdin in Deutschland 1933 - 1944. Frankfurt a.M. 1949
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
StAM, PolDir
Staatsarchiv München, Polizeidirektion
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
Behrend-Rosenfeld, Leben
Behrend-Rosenfeld, Else/Rosenfeld, Siegfried: Leben in zwei Welten. Tagebücher eines jüdischen Paares in Deutschland und im Exil. München 2011
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur