Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Kiesel, Otto

Geboren:

* 26.01.1911 in München 3

Anschrift:

München, Voßstr. 14 (1935) 3

Beruf:

Technischer Zeichner 4
Heizungsmonteur 1, 2, 3

Kiesel, Otto

Mitglied der Eisernen Front. Mitglied der Widerstandsgruppe „Rote Rebellen“ (Faltner). Verhaftung 1935, Prozess 1936, Gefängnis 1936/1937.

Verfolgung

Verhaftung am 28.04.1935 4
Schutzhaft 2, 4
Gefängnis München-Stadelheim vom 28.04.1935 bis 16.08.1935
Polizeiarrest/-haft 2, 3
Gefängnis München-Stadelheim vom 16.08.1935 bis 09.07.1936
Prozess
Oberlandesgericht München
Anklage vom 25.03.1936: Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, hier: "wobei die Tat auf Beeinflussung der Massen durch Verbreitung von Schriften gerichtet war."
Er habe von Faltner bzw. in dessen Auftrag von Karl Feidl im Zeitraum von Sommer 1934 bis März 1935 z.T. gegen Bezahlung Druckschriften wie "Sozialistische Aktion", "Braunbuch" [eine KPD-Broschüre zum Reichstagsbrand] und Tarnschriften wie "Mercedes-Benz", "Opfert für das Winterhilfswerk" erhalten und diese auch an Katharina Gritsch, Waldemar Hilz und Georg Waid weitergegeben. Er sei von Faltner beauftragt worden, Klebezettel und Flugblätter zur Volksabstimmung am 19.08.1935 zusammen mit Feidl in der Schleißheimer Straße und am Oberwiesenfeld mit dem Fahrrad durch Abwurf zu verteilen.
Urteil vom 09.07.1936: Verbrechen der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
Strafmaß: Gefängnis 2 Jahre, 6 Monate
unter Anrechnung von 14 Monaten Haft
Strafhaft 3, 4
Gefängnis München-Stadelheim vom 09.07.1936 bis 16.08.1936
Gefängnis Landsberg a. Lech vom 16.08.1936 bis Mai 1937
Gefängnis Donauwörth von Mai 1937 bis 09.11.1937
Schutzhaft 4, 5, 6
Unabhängig von der Verbüßung der Strafhaft, mit der das Gerichtsverfahren endete, wurde Kiesel in Schutzhaft genommen.
Gefängnis des Polizeipräsidiums München, Ettstraße vom 09.11.1937 bis 24.11.1937 4
Arbeitslosigkeit aus politischen Gründen vom 24.11.1937 bis 28.03.1938 4
Kiesel hatte seinen Arbeitsplatz wegen der Verhaftung verloren und war nach der Entlassung aus der Haft bis Ende März 1938 arbeitslos.

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
  • Schaden im beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen
Quellenverweis

Mehringer, Sozialdemokratie

Mehringer, Hartmut: Die Bayerische Sozialdemokratie bis zum Ende des NS-Regimes. Vorgeschichte, Verfolgung und Widerstand. In: Broszat, Martin/Mehringer, Hartmut (Hrsg.): Bayern in der NS-Zeit Bd. 5. Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand. München/Wien 1983, S. 287 ? 432

  • Quellenart: Sammelwerke
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

StAM, PolDir

Staatsarchiv München, Polizeidirektion

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

BArch, NJ

Bundesarchiv Berlin, Nationalsozialistische Justiz

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

BLFA LEA

Landesamt für Finanzen Bayern, Landesentschädigungsamt

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

BLFA LEA, EG

Landesamt für Finanzen Bayern, Landesentschädigungsamt, Entschädigungsgesetz

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

KZ-Gedenkstätte Dachau, Archiv

KZ-Gedenkstätte Dachau, Archiv

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

Bretschneider, Widerstand

Bretschneider, Heike: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in München 1933-1945. Miscellanea Bavarica Monacensia Bd. 4. München 1968

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur