Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Klar, Max Dr. med.

Geboren:

* 20.12.1875 in Weimar

Gestorben:

+ 30.11.1938 im KZ Dachau während der Haft

Anschrift:

München, Hermann-Lingg-Str. 18 (1938) 1, 7

Beruf:

Orthopäde 1
Chirurg 1

Klar, Max Dr. med.

Fluchthelfer für Wilhelm Hoegner mit Kontakt zur Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“. Tod im KZ Dachau 1938.

Der Orthopäde und Chirurg Max Klar gehörte dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus an und war Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft in München. Beides kennzeichnet seine Gegnerschaft zum Nationalsozialismus, die ihm gleich nach der Machtübernahme Schutzhaft einbrachte.

Das Ehepaar Klar war mit Wilhelm Hoegner befreundet, den sie für einige Tage in ihrer Wohnung versteckten, als er von der Bayerischen Politischen Polizei verhaftet werden sollte. Sylvia Klar brachte Hoegner und drei weitere SPD-Widerständler mit ihrem Auto zur bayerisch österreichischen Grenze; von dort gelang ihnen die Flucht ins Exil. Klars hatten außer zu Hoegner auch mit der Gruppe „Neu Beginnen“ um das Ehepaar Branz Kontakt.

Max Klar wurde wegen seiner jüdischen Herkunft nach der Pogromnacht in das KZ Dachau gebracht, wo er am 30. November 1938 verstarb.

Seine Frau wurde im Dezember 1939 wegen eines Heimtückevergehens verhaftet. Stationen ihrer Gefangenschaft waren die Gefängnisse in der Ettstraße und in Stadelheim sowie das KZ Ravensbrück, wo sie am 9. Juni 1942 verstarb.

Verfolgung

Schutzhaft 8
Gefängnis München-Stadelheim ab 14.03.1933
Erneute Schutzhaft 5
KZ Dachau ab 10.11.1938 bis 30.11.1938
Häftlingsnummer 19986
Er war einer der mindestens 27 000 jüdischen Männer, die in der Pogromnacht am 09./10.1938 verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt wurden.

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
Quellenverweis

Heusler, Gedenkbuch

Heusler, Andreas: Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945 Bd. 1-2. München 2003. 2007

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Asgodom, Maul

Asgodom, Sabine (Hrsg.): "Halt´s Maul - sonst kommst nach Dachau!" Frauen und Männer aus der Arbeiterbewegung berichten über Widerstand und Verfolgung unter dem Nationalsozialismus. Köln 1983

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Kulturladen, Widerstand

Kulturladen Westend (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung im Münchner Westend 1933 - 1945. Ein Stadtteilführer. München 1997

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsdatenbank

KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsdatenbank

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

Münchner Stadtadreßbuch

Münchner Stadtadreßbuch. Adreßbuch der Landeshauptstadt München Bd. 83 ff. München 1933 ff.

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
Anmerkungen: in Monacensia, Theresienstr. 23

StAM, PolDir

Staatsarchiv München, Polizeidirektion

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen