Klar, Sylvia, geb. Adlerstein
Fluchthelferin für Wilhelm Hoegner mit Kontakt zur Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“. Verhaftung 1939, Tod im KZ Ravensbrück 1942.
Der Orthopäde und Chirurg Max Klar gehörte dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus an und war Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft in München. Beides kennzeichnet seine Gegnerschaft zum Nationalsozialismus, die ihm gleich nach der Machtübernahme Schutzhaft einbrachte.
Das Ehepaar Klar war mit Wilhelm Hoegner befreundet, den sie für einige Tage in ihrer Wohnung versteckten, als er von der Bayerischen Politischen Polizei verhaftet werden sollte. Sylvia Klar brachte Hoegner und drei weitere SPD-Widerständler mit ihrem Auto zur bayerisch österreichischen Grenze; von dort gelang ihnen die Flucht ins Exil. Klars hatten außer zu Hoegner auch mit der Gruppe „Neu Beginnen“ um das Ehepaar Branz Kontakt.
Max Klar wurde wegen seiner jüdischen Herkunft nach der Pogromnacht in das KZ Dachau gebracht, wo er am 30. November 1938 verstarb.
Seine Frau wurde im Dezember 1939 wegen eines Heimtückevergehens verhaftet. Stationen ihrer Gefangenschaft waren die Gefängnisse in der Ettstraße und in Stadelheim sowie das KZ Ravensbrück, wo sie am 9. Juni 1942 verstarb.
Verfolgung
Verhaftung am 01.12.1939
wegen eines Vergehens gegen das Heimtückegesetz
Schutzhaft 1, 4, 5, 7, 8
Gefängnis des Polizeipräsidiums München, Ettstraße vom 01.12.1939 bis 14.12.1939
Gefängnis München-Stadelheim vom 14.12.1939 bis 20.01.1940
Gefängnis des Polizeipräsidiums München, Ettstraße vom 20.01.1940 bis 22.01.1940
am 22.01.1940 überstellt in das KZ Ravensbrück
KZ Ravensbrück vom 02.02.1940 bis 15.02.1941
Häftlingsnummer 2724Am 15.02.1941 Transport "in das Gerichtsgefängnis München" [8]
Gefängnis München-Stadelheim bis 28.02.1941
Gefängnis des Polizeipräsidiums München, Ettstraße vom 28.02.1941 bis 01.03.1941
Gefängnis München-Stadelheim vom 01.03.1941 bis 18.04.1941
Gefängnis des Polizeipräsidiums München, Ettstraße vom 18.04.1941 bis 21.04.1941
am 21.04.1941 erneute Überstellung in das KZ Ravensbrück
KZ Ravensbrück ab 22.04.1941
Weitere Daten
Schadenskategorie
- Schaden an Freiheit
Quellenverweis
Heusler, Gedenkbuch
Heusler, Andreas: Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945 Bd. 1-2. München 2003. 2007
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
Asgodom, Maul
Asgodom, Sabine (Hrsg.): "Halt´s Maul - sonst kommst nach Dachau!" Frauen und Männer aus der Arbeiterbewegung berichten über Widerstand und Verfolgung unter dem Nationalsozialismus. Köln 1983
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
Kulturladen, Widerstand
Kulturladen Westend (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung im Münchner Westend 1933 - 1945. Ein Stadtteilführer. München 1997
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
StAM, PolDir
Staatsarchiv München, Polizeidirektion
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
StAM, PolDir
Staatsarchiv München, Polizeidirektion
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
Münchner Stadtadreßbuch
Münchner Stadtadreßbuch. Adreßbuch der Landeshauptstadt München Bd. 83 ff. München 1933 ff.
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur
StAM, PolDir
Staatsarchiv München, Polizeidirektion
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Auskunft
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück: Auskunft über Sylvia Klar vom 05.09.2011
- Quellenart: Auskünfte
- Status: Unveröffentlichte Quellen