Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Rechte: Rechteinhaber_in nicht ermittelbar

Quelle: AdsD/FES

Knoeringen, Juliane von, geb. Astner

Geboren:

* 20.05.1906 in Aising, BA Rosenheim 1

Gestorben:

+ 05.02.1973 in München

Anschrift:

München, Vollmarstr. 4 (1947) 3

Beruf:

Sekretärin 1
Buchhalterin 1

Knoeringen, Juliane von, geb. Astner

Mitglied der SPD und der Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“. Emigration 1933 und Exil in Frankreich und Großbritannien, Rückkehr nach Deutschland 1946.

Juliane von Knoeringen, geb. Astner, war Mitbegründerin der Sozialdemokratischen Frauengruppe in Rosenheim. Sie war Mitglied bei den Naturfreunden, wo sie 1928 Waldemar von Knoeringen kennenlernte, und im Kulturkartell, das er in den frühen 1930er Jahren leitete. Im Juni 1933 wurde sie in Rosenheim in „Schutzhaft“ genommen, um ihren Verlobten Waldemar von Knoeringen zur Rückkehr aus dem österreichischen Exil nach Deutschland zu verleiten. Nach einem Hungerstreik und einem Krankenhausaufenthalt wurde sie aus der Haft zur „häuslichen Pflege“ entlassen und konnte trotz polizeilicher Überwachung nach Österreich fliehen. Sie beteiligte sich an der Arbeit ihres Mannes und war zeitweise Sekretärin in den jeweiligen Grenzbüros bzw. von "Neu Beginnen“, einer Widerstandsgruppe von SPD- und KPD-Mitgliedern im Exil. Sie erledigte Botengänge und nahm teil an Schulungen über konspirative Techniken zum geheimen Nachrichtenaustausch. Stationen ihres Exils waren ab Ende September 1933 Wörgl und Wien in Österreich, ab Februar 1934 Neuern, Budweis und Prag in der Tschechoslowakei, ab Herbst 1938 Paris und ab August 1939 London. Im Mai 1940 kam sie in das Fraueninternierungslager auf der Isle of Man. Im April 1946 kehrten sie und ihr Mann nach Deutschland zurück.

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD 1
Mitbegründerin 1
der Sozialdemokratischen Frauengruppe in Rosenheim

Verfolgung

Verhaftung im Juni 1933 1
Schutzhaft von Juni 1933 bis August 1933 in Rosenheim
Ihre Schutzhaft sollte ihren Verlobten Waldemar von Knoeringen dazu verleiten, aus dem österreichischen Exil nach Deutschland zurück zu kehren. Nach einem Hungerstreik in der Haft und Krankenhausbehandlung wurde sie zur „häuslichen Pflege“ entlassen. Trotz polizeilicher Überwachung gelang ihr die Flucht nach Österreich.
Flucht, Emigration und Exil
über Wörgel nach Wien/Österreich ab Ende September 1933
Neuern und Budweis ab Februar 1934
Prag/Tschechien
nach Paris ab Herbst 1938
nach London ab August 1939
Fraueninternierungslager auf der Isle of Man ab Mai 1940
Rückkehr nach Deutschland im April 1946

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
  • Schaden am beruflichen Fortkommen und Eigentum
Quellenverweis

Mehringer, Knoeringen

Mehringer, Hartmut: Waldemar von Knoeringen - eine politische Biographie. Der Weg vom revolutionären Sozialismus zur sozialen Demokratie. Schriftenreihe der Georg-von-Vollmar-Akademie Bd. 2. München/Wien 1989

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Mehringer, Widerstand

Mehringer, Hartmut: Widerstand und Emigration. Das NS-Regime und seine Gegner. München 1997

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

Zarusky/Mehringer, Widerstand

Zarusky, Jürgen/Mehringer, Hartmut: Widerstand als "Hochverrat" 1933 - 1945. Die Verfahren gegen deutsche Reichsangehörige vor dem Reichsgericht, dem Volksgerichtshof und dem Reichskriegsgericht. Mikrofiche-Edition und Erschließungsband. München 1994, 1998

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

StadtAM, EWK

Stadtarchiv München, Einwohnerkartei

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen