Vernehmung am Arbeitsplatz am 13.10.1934 1
aufgrund einer Denunziation und Anzeige bei der Polizei durch seine Freundin wegen beleidigender Äußerungen gegen Hitler und das NS-Regime
Er habe u.a. gesagt: "In jedem braunen Gwandl [Gewand] steckt ein Lump und Mörder." - „Die Bettelbagage stiehlt einem das Geld aus der Tasche." - "Der Hitler ist ein Schlawiner, ein Schnallentreiber, ein Landstreicher, der sein Leben lang noch nicht gearbeitet hat." - "Der hergelaufene Handwerksbursch von einem Hitler soll mal Pickel und Schaufel in die Hand nehmen und arbeiten." - "Auf die Wiesen [Oktoberfest] können ja nur noch die Großkopferten Hitler [Synonym für NSDAP-Anhänger und Mitglieder] gehen."Da keine Verdunkelungsgefahr bestand, wurde er vor dem Prozess nicht in Haft genommen.
Prozess
Sondergericht München
Anklage vom 31.10.1934: Vergehen gegen die Heimtückeverordnung
Urteil vom 14.11.1934
Strafmaß: Gefängnis 3 Monate
Strafhaft 1
Gefängnis München-Stadelheim vom 28.01.1935 bis 28.04.1935
Er und sein Bruder August stellten Gnadenanträge auf Straferlass, die abgelehnt wurden. Auch der Antrag auf Stückelung der Strafe in je einen Monat Gefängnis pro Jahr, um die Strafe im Urlaub ableisten zu können und die Arbeitsstelle nicht zu verlieren, wurde abgelehnt. Trotz Fürsprache des Arbeitsgebers wurde auch ein letztes Gnadengesuch, nach Verbüßung von drei Viertel der Strafe den Verurteilten auf Bewährung freizulassen, abgelehnt.