Verhaftung am 17.08.1934 1, 2
Er und sein Begleiter wurden gegen 2 Uhr morgens von einer Polizeistreife angehalten, da sie ohne Licht Fahrrad fuhren. Sie konnten sich nicht ausweisen, worauf die Polizei sie einer Leibesvisitation unterzog und bei Kerschers Begleiter ca. 70 Flugblätter gegen die Volksabstimmung am 19.08.1934 fand. Kerscher selbst will davon nichts gewusst haben; sein ortsunkundiger Begleiter habe sie in Laim abliefern sollen und ihn um Wegweisung gebeten.
Schutzhaft 1, 3
Gefängnis der Polizeidirektion München, Ettstraße vom 17.08.1934 bis 29.08.1934
Untersuchungshaft 1
Gefängnis München-Am Neudeck vom 29.08.1934 bis 20.11.1934
Prozess
Oberlandesgericht München
Anklage vom 20.09.1934: Verdacht der Vorbereitung zum Hochverrat
Das Oberlandesgericht München stellte das Verfahren wegen Unzuständigkeit aufgrund der Strafrechtsänderung ein und leitete es weiter an das Sondergericht München.
Sondergericht München
Anklage vom 08.11.1934: Vergehen gegen die Heimtückeverordnung
Urteil vom 20.11.1934
Urteilsbegründung: Mithilfe beim Verteilen von Flugblättern "staatsfeindlichen Inhalts"
Strafmaß: Gefängnis 3 Monate
unter Anrechnung von 2 Monaten Untersuchungshaft
Strafhaft 1, 3
Gefängnis München-Stadelheim vom 20.11.1934 bis 20.12.1934
Schutzhaft 3
Unabhängig von der Strafverbüßung, mit der das Gerichtsverfahren endete, wurde Kerscher in Schutzhaft genommen.
KZ Dachau vom 29.12.1934 bis 01.04.1938
Häftlingsnummer 6815