Polizeiarrest/-haft 1, 2
Gefängnis München-Stadelheim vom 13.07.1937 bis 23.07.1937
Schutzhaft 1, 2
Gefängnis München-Stadelheim vom 23.07.1937 bis 06.08.1937
Untersuchungshaft 1, 2
Gefängnis München-Stadelheim vom 06.08.1937 bis 12.04.1938
Prozess
Oberlandesgericht München (Hochverratsprozess Peter und 17 weitere Angeklagte)
Anklage vom 09.02.1938: Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, hier: "wobei die Tat auf Herstellung und Aufrechterhaltung eines organisatorischen Zusammenhalts gerichtet war."
Ihm wurde zur Last gelegt, von Alois Hölldorfer illegale Schriften, u.a. "Der Marxist" und "Das Banner der revolutionären Einheit", erhalten und Geld für Schutzhaftgefangene gespendet zu haben. Ende August/Anfang September 1934 soll er mit Hölldorfer an einem Treffen mit Xaver Peter und einem Leiter der SAPD teilgenommen haben, bei dem die Neuorganisation der SAPD besprochen worden sei.
Urteil vom 12.04.1938: Freispruch
Urteilsbegründung: Das Gericht schenkte der Aussage Krugs Glauben, er habe die Spenden nicht aus politischen Gründen, sondern aus Mitleid und Pietät entrichtet und die Schriften nur aus Neugierde gelesen. Bei dem Treffen mit Peter u.a. habe er dem Plan eines Wiederaufbaus der SAPD widersprochen und Hölldorfer abgeraten, sich daran zu beteiligen. Er habe bestritten, "dass er sich bei einem der aufgeführten Fälle bewusst war, hochverräterische Ziele durch sein Verhalten zu fördern." [1] Auch die Unterlassung der Anzeige über das Vorhaben, die SAPD aufzubauen, sei keine Verfehlung gewesen. Anzeigepflicht sei nur für die Fälle versuchten oder vollendeten Hochverrats vorgesehen, nicht für die bloße Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Krug sei daher freizusprechen und der Haftbefehl aufzuheben.
Erneute Schutzhaft 3
Unabhängig vom Freispruch, mit dem das Gerichtsverfahren endete, wurde Krug in Schutzhaft genommen.
Gefängnis des Polizeipräsidiums München, Ettstraße vom 13.04.1938 bis 19.04.1938