Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Grünbaum, Konrad 4

Geboren:

* 12.05.1906 in Fürth 8

Gestorben:

+ 27.08.1994 Fürth

Anschrift:

Fürth, Stiftungstr. 21 4

Beruf:

Metalldrücker 4

Grünbaum, Konrad

Konrad Grünbaum wurde als 6. Kind in eine Arbeiter-Großfamilie mit 12 Personen hineingeboren, wodurch Armut vorprogrammiert war. Sein Vater war überzeugter Sozialdemokrat und Freidenker und hätte ihn gerne auf weiterführende Schulen geschickt, aber mit 14 Jahren musste er wie seine Geschwister sofort mitverdienen. Mit 16 Jahren wurde er Mitglied der SAJ und der Gewerkschaft und mit 18 Jahren war der Metalldrücker schon im Ortsvorstand des Metallarbeiterverbandes, dem er bis 1933 angehörte.

Ein Jahr konnte er sich auf der Gewerkschaftsschule fortbilden und war von 1930 -1933 Betriebsrat bei den Kabelwerken Neumeyer in Nürnberg.

1930 wurde er Vorsitzender der Jungsozialisten in Franken-Oberpfalz und war in der Leitung des Reichsbanners.

Schon im Frühjahr 1933 entstand eine Gruppe aus bisherigen Mitgliedern von Hans Dill, dem in die Tschechei emigrierten Reichstagsabgeordneten, der Kinderfreunde und der SAJ, die Widerstand leisten wollten. Ein Kurier wollte Emil Hüls bitten, den Kontakt zu Fritz Munkert und Josef Feldmeier in Loher Moos aufzunehmen. Da Emil Hüls aber bereits im KZ Dachau war, übernahm Conny Grünbaum diese Aufgabe. Er aktivierte Heiner Stöhr,

Martin Loos(1946 MdL), Otto Gellinger, Fritz Gräßler(!946 MdL) und Willi Fischer(1949 MdB) in Fürth, die mit den Nürnberger Gruppen in Loher Moos und der Gartenstadt die Kurierfahrten in die Tschechei organisierten.

Dort traf er Hans Vogel, den emigrierten 2. Reichsvorsitzenden aus Fürth, sowie Hans Dill, wurde jedoch bereits am 14.11.1933 in Weiden bei der Fam. Mörtl, die für die nördliche Oberpfalz verantwortlich war, verhaftet. Nach schweren Misshandlungen wurde er zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt und danach von Dez. 1936 bis April 1939 ins KZ Dachau verbracht. Ab September 1939 war er Soldat und wurde noch 1945 wegen Wehrkraftzersetzung vor ein Kriegsgericht gestellt, jedoch durch Richter aus Österreich freigesprochen.

Nach 1945 gehörte er zu den Wiedergründern der Sozialistischen Jugend "Die Falken" und den Jungsozialisten, war von 1946 bis 1978 Stadtrat in Fürth und leitete die Rechtsstelle des DGB.

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD ab 1922 1

Werdegang in der SPD nach 1945

SPD 1
Gründungsmitglied 9
Stadtrat in Fürth von 1946 bis 1978 1
Stellvertretender Vorsitzender der Schiedskommission SPD-Franken 1

Verfolgung

Verhaftung am 14.11.1933 ?
Prozess 9
Sondergericht Nürnberg
Urteil: Vorbereitung zum Hochverrat
Strafmaß: Gefängnis 3 Jahre
Schutzhaft 4
Landgerichtsgefängnis Weiden vom 14.11.1933 bis 03.01.1934 3, 4
Strafgefängnis Nürnberg vom 03.01.1934 bis 17.12.1936 6
in der Schneiderei beschäftigt.Wird von der Polizei abgeholt und kommt wieder in Schutzhaft
Schutzhaft mit Wirkung vom 17.12.1936 5, 9
KZ Dachau Zugang am 19.12.1936 entlassen am 04.05.1939 2, 7
Häftlingsnummer: 11190überführt am 27. August 1938 rückgeführt am 13. Oktober 1938
Meldepflicht 6
"Er hat sich jeden 3 ten Werktag bei der Ortspolizeibehörde seines Wohnortes zu melden"
Beschlagnahme Eigentum 1
Verbot ehrenamtlicher Tätigkeit 1

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden an Eigentum und Vermögen
  • Schaden an Freiheit
Quellenverweis