Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Hagen, Lorenz

Geboren:

* 21.07.1885 in Amberg

Gestorben:

+ 23.07.1965 in München

Anschrift:

Nürnberg, Katzwanger Str. 44

Beruf:

Schlosser

Hagen, Lorenz

Lorenz Hagen wurde als 2. von 12 Kindern in einer Arbeiterfamilie geboren. Nach einer Lehre als Schlosser wurde er Gewerkschaftsmitglied und ging 2 Jahre auf Wanderschaft. 1904 fand er eine Arbeit in den Nürnberger Herkules-Werken mit 60 Stunden Wochenarbeitszeit. Nach einem Streik wurde er 1909 entlassen und fand erst nach 13 Monaten wieder Arbeit bei den Siemens-Schuckert-Werken. 1920 wurde er zum Betriebsrat gewählt und dessen Vorsitzender bis 1928. Das Vertrauen in ihn wurde 1928 mit der Wahl als geschäftsführender Vorsitzender des ADGB Nürnberg bestätigt.

1933 entlassen, fand er auf geheiß der Gestapo keine Arbeit mehr, wurde jedoch mehrmals in Schutzhaft genommen. Am 26.1.1938 kam er ins KZ Dachau ( Willi Reis beschrieb die schweren Mißhandlungen, denen sein "Bett"-Nachbar vor allem im Bunker ausgesetzt war) und im März 1939 nach Buchenwald. Aus Briefen nach Hause ist erkennbar, daß er von der Verhaftung seiner Frau Thea am Tag, als er nach Dachau kam, und ihre Haft im KZ Lichtenberg bis 24.12.1938 nichts wußte. Im Juli 1940 wurde er entlassen und schlug sich mit Heimarbeit durch. Vom 23.8.-26.9.1944 war er nochmals in Dachau.

Im Sommer 1945 zählte er zu den Wiedergründern der Gewerkschaften und wurde wieder Vorsitzender in Nürnberg und ab März 1947 des Bayerischen Gewerkschaftsbundes. Nach der Gründung des DGB 1949 war er Vorsitzender des Landesbezirkes Bayern bis 1955. Die SPD entsandte in in die Verfassungsgebende Landesversammlung in Bayern und danach von 1946 - 1954 in den Landtag. Er wurde für sein Lebenswerk mit dem Großen Verdienstorden der Bundesrepublik und dem Bayerischen Verdienstorden gewürdigt.

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD

Werdegang in der SPD nach 1945

SPD
Mitglied des Landtags (MdL) von 1946 bis 1954
Mitglied der Bundesversammlung 1949

Verfolgung

Entlassung aus politischen Gründen 1933
Hagen fand auf Geheiß der Gestapo keine Arbeit mehr
Mehrmalige Schutzhaft
Haft
KZ Dachau ab 26.01.1938 bis
Sein Bettnachbar Willy Reis beschrieb die schweren Misshandlungen, denen er vor allem im Bunker ausgesetzt war.Aus Briefen nach Hause ist erkennbar, dass er an dem Tag, an dem er nach Dachau kam, von der Verhaftung seiner Frau Thea und ihrer Haft im KZ Lichtenberg bis 24.12.1938 nichts wusste.
KZ Buchenwald im März 1939 bis Juli 1940
Nach der Entlassung schlug Hagen sich mit Heimarbeit durch
KZ Dachau vom 23.08.1944 bis 26.09.1944
im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden im beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen
  • Schaden an Freiheit
Quellenverweis