Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Bauer, Leonhard jun. 1

Geboren:

* 30.03.1902 in München 2

Gestorben:

+ 13.11.1977 in Berg, Lkr. Starnberg

Anschrift:

München, Mittenwalder Str. 55 (1933) 2

Beruf:

Kaufmann 2
Angestellter

Bauer, Leonhard jun.

Mitglied der SPD und des Reichsbanners. Entlassung aus politischen Gründen 1933, danach arbeitslos bis 1936. Juni 1936 bis Juni 1937 Untersuchungshaft, Prozess, Freilassung.

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD ab 1927 1, 4

Verfolgung

Entlassung aus politischen Gründen nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (GWB) am 30.06.1933 2
Arbeitslosigkeit aus politischen Gründen vom 01.07.1933 bis April 1936 2, 4
Er war nach der Entlassung arbeitslos, da es das Arbeitsamt ablehnte, ihn zu vermitteln. Anfang April 1936 fand er durch private Vermittlung Arbeit als Angestellter bei einer Baufirma in Teisendorf, BA Laufen.
Verhaftung am Arbeitsplatz am 03.06.1936 1, 4
durch die BPP
Polizeiarrest/-haft vom 03.06.1936 bis 31.08.1936 4
Gefängnis Traunstein
Gefängnis der BPP im Wittelsbacher Palais, München
Gefängnis München-Stadelheim
Untersuchungshaft 1, 2, 4
Gefängnis München-Stadelheim vom 01.09.1936 bis 09.06.1937
Prozess
Oberlandesgericht München
Anklage vom 20.02.1937
Aus der Anklageschrift: "Leonhard Bauer [ist] hinreichend verdächtig, aufgrund eines einheitlichen Vorsatzes in bewusstem und gewolltem Zusammenwirken ein auf gewaltsame Änderung der Verfassung des Deutschen Reichs gerichtetes Unternehmen vorbereitet zu haben, wobei die Tat […] auf Beeinflussung der Massen durch Verbreitung von Schriften […] gerichtet war." [2] Er wurde beschuldigt, im Mai/Juni 1935 bei zwei Gelegenheiten kommunistische Schriften erhalten zu haben (u.a. einige Exemplare der "Rundschau", der "Inprekorr" und der "Roten Fahne").
Urteil vom 09.06.1937
Strafmaß: Gefängnis 1 Jahr
verbüßt durch Anrechnung der Haftzeiten
Er wurde noch am Tag der Urteilsverkündung freigelassen. In seinem Entschädigungsantrag schreibt er: "Meinem Verteidiger […] hab ich zu verdanken, dass mir 'KZ' erspart blieb." [4]Nach der Entlassung aus dem Gefängnis stellte ihn seine frühere Firma wieder ein.

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
  • Schaden im beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen
Quellenverweis

StAM, GenStanw

Staatsarchiv München, Generalstaatsanwaltschaft

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

StAM, Arbeitsämter

Staatsarchiv München, Arbeitsämter

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

BayHStA, LEA

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Landesentschädigungsamt

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen