Tabellarischer Lebenslauf
1871
Am 4. Februar 1871 wird Friedrich Ebert als siebtes von neun Kindern des Schneiders Karl Ebert (1834-1892) und seiner Ehefrau Katharina, geb. Hinkel (1834-1897), in der Heidelberger Altstadt geboren.
Seine Geburtswohnung ist heute Kernstück der ständigen Ausstellung der Stiftung Reichspräsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte.
1877 – 1885
Friedrich Ebert besucht die Volksschule in der Sandgasse, die heute seinen Namen trägt.
1885 – 1888
Er absolviert von 1885 - 1888 eine Sattlerlehre in Heidelberg.
1888/89
1888 beginnt seine Zeit auf der Walz.
1889
Friedrich Ebert tritt der SPD und der Sattlergewerkschaft bei und ist darüber hinaus von 1891-1905 zeitweise Vorsitzender der Bremer Sattlergewerkschaft.
1889-91
Im Rahmen des Sozialistengesetzes steht Ebert auf der "schwarzen Liste" der Polizei und muss daher ständig seinen Wohnort wechseln. Unter anderem zieht er nach Karlsruhe, München, Mannheim, Kassel, Hannover, Braunschweig, Elberfeld, Remscheid und Quakenbrück. Trotz der Gefahr verhaftet zu werden, bleibt er weiterhin politisch aktiv und gründet u.a. örtliche Zahlstellen des Sattlerverbandes.
1891-1894
Friedrich Ebert verdient seinen Unterhalt in Bremen zuerst als Sattler, bevor er 1893 eine Anstellung als Redakteur der „Bremer Bürger-Zeitung“ erhält.
1894
Am 9. Mai 1894 heiratet Ebert die Arbeiterin Louise Rump (23. Dezember 1873-18. Januar 1955). Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor: Friedrich (1894-1979), Georg (1896-1917), Heinrich (1897-1917), Karl (1899-1975) und Amalie (1900-1931). Georg und Heinrich fallen als Soldaten im 1. Weltkrieg, Tochter Amalie stirbt im Alter von 31 Jahren an einem Gallen- und Leberleiden. Friedrich und Karl schlagen beide, wie ihr Vater, eine politische Laufbahn ein. So wird Friedrich nach dem 2. Weltkrieg Oberbürgermeister von Ost-Berlin und Karl Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg.
1894-1900
Von 1894 - 1900 führt Friedrich Ebert eine Gaststätte in der Westerstraße, die zur Anlaufstelle gewerkschaftlicher und politischer Bewegungen wird.
1896-1905
Beginn der parteipolitischen Karriere: 1899 wird Ebert in die Bremer Bürgerschaft und gleichzeitig zum Bremer SPD-Fraktionsvorsitzender und Arbeitersekretär gewählt.
1905
Umzug nach Berlin und Wahl in den SPD-Parteivorstand.
1912-1918
Mitglied des Reichstages.
1913-1919
Nach dem Tode August Bebels werden Friedrich Ebert und Hugo Haase zu neuen SPD-Parteivorsitzenden gewählt.
1916
Am 11. Januar 1916 wird er neben Philipp Scheidemann Vorsitzender der SPD-Reichstagsfraktion.
1917
Verhandlungen einer von Ebert geführten SPD-Delegation zur Vorbereitung einer internationalen Friedenskonferenz der Sozialisten in Stockholm.
1918
Am 3. Oktober 1918 wird die SPD unter Friedrich Ebert erstmals an der Übergangsregierung beteiligt. Kaiser Wilhelm II. dankt am 9. November 1918 ab und Philipp Scheidemann ruft die Republik aus. Daraufhin wird der Rat der Volksbeauftragten gebildet, um die Wahlen zur Nationalversammlung vorzubereiten.
1919
Die unsichere Lage in Berlin veranlasst die Revolutionsregierung, die am 19. Januar 1919 gewählte Nationalversammlung an einem Ort außerhalb der Reichshauptstadt zusammenzurufen. Am 6. Februar 1919 um 15.15 Uhr eröffnet Friedrich Ebert in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten im Saal des Theaters zu Weimar das erste aus wirklich freien, geheimen und allgemeinen Wahlen hervorgegangene Reichsparlament in der deutschen Geschichte. Fünf Tage später, am 11. Februar 1919, wird er zum Reichspräsidenten gewählt.
1922
Mit 314 von 390 Stimmen wird Friedrich Ebert für drei weitere Jahre wiedergewählt.
1925
Während einer beispiellosen Hetzkampagne stirbt Friedrich Ebert am 28. Februar 1925 an den Folgen eine Blinddarmentzündung. Fünf Tage später wird er in Heidelberg beigesetzt. Auf dem Grabstein steht sein Wahlspruch: "Des Volkes Wohl ist meiner Arbeit Ziel"
Mit den auf der Trauerfeier am 3. März eingenommenen Spenden wird nach Beschluss des Parteivorstandes vom 2. März 1925 die Friedrich-Ebert-Stiftung gegründet. Ihr Ziel ist es, mittellosen Arbeiterkindern ein Studium an einer Universität zu ermöglichen.