Tabellarischer Lebenslauf
1913
18. Dezember: als Herbert Ernst Karl Frahm in Lübeck geboren
1929 – 1931
Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) in Lübeck; journalistische Tätigkeit für den Lübecker Volksboten 1930 Eintritt in die SPD 1931 Wechsel zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
1932
Abitur am Johanneum zu Lübeck
1933-1940
Exil in Norwegen; umfangreiche journalistische und politische Tätigkeit unter Decknamen (vor allem als „Willy Brandt“) im Widerstand gegen den Nationalsozialismus; etliche Reisen innerhalb von Europa
1936
Getarnter Aufenthalt in Berlin
1937
Aufenthalt in Katalonien während des spanischen Bürgerkriegs
1938
Ausbürgerung durch die nationalsozialistische Reichsregierung
1940
Kurzzeitige Gefangenschaft unter den deutschen Besatzern Norwegens, ohne erkannt zu werden
1940-1945
Exil in Schweden; Fortsetzung der journalistischen und politischen Tätigkeit; Erlangung der norwegischen Staatsbürgerschaft
1945
Rückkehr nach Norwegen
1945-1946
Korrespondent für die skandinavische Arbeiterpresse in Deutschland, u.a. beim Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher
1947
Presseattaché bei der norwegischen Militärmission in Berlin
1948-1949
Beauftragter des SPD-Parteivorstandes in Berlin
1948
Wiedereinbürgerung nach Deutschland
1949
Amtliche Namensänderung zu „Willy Brandt“
1949-1957, 1961
Vertreter Berlins im Deutschen Bundestag
1951-1971
Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
1954-1958
Stellv. Landesvorsitzender der Berliner SPD
1955-1957
Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
1957-1966
Regierender Bürgermeister von Berlin
1958-1964
Landesvorsitzender der Berliner SPD
1958-1992
Mitglied des SPD-Parteivorstandes
1961
Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl (vs. Konrad Adenauer)
1962-1964
Stellv. Parteivorsitzender der SPD
1964-1987
Parteivorsitzender der SPD
1965
Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl (vs. Ludwig Erhard)
1966-1969
Bundesminister des Auswärtigen und Vizekanzler in der Regierung der Großen Koalition (CDU/CSU und SPD)
1966-1976
Vizepräsident der Sozialistischen Internationale
1969-1992
Mitglied des Deutschen Bundestages
1969-1974
Bundeskanzler in der Regierung der sozial-liberalen Koalition (SPD und FDP)
1970
Deutsch-deutsche Gipfeltreffen in Erfurt und Kassel; Unterzeichnung des Moskauer Vertrages und des Warschauer Vertrages; Kniefall von Warschau
1971
Verleihung des Friedensnobelpreises
1972
Misstrauensvotum der CDU/CSU im Deutschen Bundestag ohne Erfolg; Sieg der SPD bei der vorgezogenen Bundestagswahl („Willy-Wahl“) und Wiederwahl zum Bundeskanzler; Unterzeichnung des Grundlagenvertrages (mit der DDR)
1973
Unterzeichnung des Prager Vertrages
1974
Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers
1976-1992
Präsident der Sozialistischen Internationale
1977-1983
Vorsitzender der Unabhängigen Kommission für Internationale Entwicklungsfragen („Nord-Süd-Kommission“)
1979-1983
Mitglied des Europäischen Parlaments
1983, 1987, 1990
Alterspräsident des Deutschen Bundestages
1987
Rücktritt vom Parteivorsitz der SPD
1987-1992
Ehrenvorsitzender der SPD
1990
Ehrenvorsitzender der SPD in der DDR
1992
8. Oktober: in Unkel am Rhein verstorben