Verhaftung am 29.04.1935 3
an der Arbeitsstelle im Mitropa-Wagen der Reichsbahn
Schutzhaft 3
Gefängnis München-Stadelheim vom 29.04.1935 bis 15.08.1935
Untersuchungshaft 1, 3
Gefängnis München-Stadelheim vom 16.08.1935 bis 16.06.1936
Prozess
Oberlandesgericht München
Anklage vom 25.03.1936: Verdacht auf Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, hier: "wobei die Tat auf Beeinflussung der Massen durch Verbreitung von Schriften gerichtet war."
Er habe im September 1934 von seinem Mitropa-Kollegen Friedrich Hötzendorfer illegale Druckschriften der Sopade erhalten, die von Josef Lampersberger jun. aus Eger stammten. Erwähnt sind: die "Sozialistische Aktion", die "Arbeiterzeitung" und die Tarnschrift "Zwiegespräch mit sächsischen Bauern".Ebenfalls im September 1934 habe er von seinem Mitropakollegen Josef Feuerer illegale Drucksachen (u.a. "Die Kunst des Selbstrasierens", "Wenn Hitler säubert") erhalten, die er zunächst in seine Wohnung und dann in das Gartenhaus seines Vaters gebracht habe. Dort wurden sie Anfang April 1935 von der Polizei gefunden.Feuerer habe von Seitner 3,00 RM für Lampersberger jun. erhalten.
Urteil vom 09.07.1936: Verbrechen der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
Strafmaß: Gefängnis 1 Jahr, 2 Monate
verbüßt durch die Anrechnung der Haftzeiten
Erneute Schutzhaft 1, 2, 3, 4
Unabhängig von der Strafverbüßung durch die angerechneten Haftzeiten, mit der das Gerichtsverfahren endete, wurde Seitner in Schutzhaft genommen.
Gefängnis der Polizeidirektion München, Ettstraße vom 09.07.1936 bis 15.07.1936
Gefängnis der BPP im Wittelsbacher Palais, München vom 15.07.1936 bis 22.07.1936
KZ Dachau vom 22.07.1936 bis 06.01.1938
Häftlingsnummer 10232
Bewährungseinheit 999 vom 03.02.1943 bis 08.10.1944 3