Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Tauscheck, Josef 2, 4

Geboren:

* 18.09.1870 in Beiderwies, BA Passau 2, 4

Gestorben:

+ 05.04.1950 in Olching, Lkr. Fürstenfeldbruck

Anschrift:

Olching, Rosenstr. 4 (1933) 2

Beruf:

Offiziant 4
Krankenkassensekretär 2

Tauscheck, Josef

Mitglied der SPD, Bürgermeister in Olching. 1933 Absetzung als Bürgermeister und Schutzhaft.

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD ab 1919 2, 4
Bürgermeister von 1919 bis 1933 4
Er war bei der Gemeinderatswahl am 15.06.1919 in Olching als erster Sozialdemokrat im Bezirk (später: Landkreis) Fürstenfeldbruck zum Bürgermeister gewählt worden und in den Kommunalwahlen 1924 und 1929 jeweils bestätigt worden.

Werdegang in der SPD nach 1945

SPD
Bürgermeister von Olching von 1945 bis 1946 4
Er wurde 1945 von der amerikanischen Militärregierung als Bürgermeister wiedereingesetzt und amtierte bis zur Wahl am 27.01.1946.
Gemeinderat von 1946 bis 1948

Verfolgung

Verhaftung am 10.03.1933 2, 4
Der kommissarische Innenminister Adolf Wagner verfügte am Abend des 09.03.1933, dass sämtliche kommunistischen Funktionäre und die Reichsbannerführer in Schutzhaft zu nehmen seien; einen Tag später folgte das Reichsbannerverbot. Erstes prominentes Opfer der nationalsozialistischen Machtausübung im Fürstenfeldbrucker Bezirk war der Olchinger Bürgermeister Tauscheck in seiner Funktion als Vorsitzender des Olching-Gröbenzeller Reichsbanners. Er wurde in der Nacht zum 10. März 1933 kurzzeitig verhaftet und berichtete am folgenden Abend im Gemeinderat darüber.
Schutzhaft vom 12.03.1933 bis 25.04.1933 1, 2, 3, 4, 5
Gefängnis der Polizeidirektion München, Ettstraße vom 12.03.1933 bis 14.03.1933
Gefängnis München-Stadelheim vom 14.03.1933 bis 25.04.1933
Absetzung als gewählter Bürgermeister am 23.03.1933 5
aufgrund einer Verfügung des Innenministeriums
Verhaftung am 30.06.1933 2
Schutzhaft vom 30.06.1933 bis 05.07.1933 2, 4
Gerichtsgefängnis Fürstenfeldbruck
Ein Olchinger NSDAP-Gemeinderat und Führer eines SA-Sturms beschwerte sich über Bemerkungen des „S.P.D.-Bonzen“ Tauscheck, der Goebbels als „Narr“ und die SA als „Hitlerbuben“ bezeichnet habe und behauptet haben soll, Göring selbst habe den Reichstagsbrand legen lassen. Daraufhin wurde Tauscheck erneut in Schutzhaft genommen.

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
  • Schaden im beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen
Ehrung

Olching
Josef-Tauscheck-Straße

Quellenverweis

StAM, PolDir

Staatsarchiv München, Polizeidirektion

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

BayHStA, LEA

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Landesentschädigungsamt

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

StAM, JVA München

Staatsarchiv München, Justizvollzugsanstalt München

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

Huber, 80 Jahre

Huber, Franz: 1908-1988. 80 Jahre Sozialdemokratie in Olching. Olching o. J. (1988)

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

BayHStA, Stk

Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Staatskanzlei

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen