Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Rechte: Rechteinhaber_in nicht ermittelbar

Quelle: Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, EG 6282

Peter, Xaver Franz

Geboren:

* 29.09.1906 in München 1, 5

Gestorben:

+ 06.06.1982 München

Anschrift:

München, Schyrenstr. 10 (1937) 1

Beruf:

Hilfsarbeiter 1

Peter, Xaver Franz

Vorstandsmitglied der SAPD. Beteiligt an Widerstandsaktionen der SAPD. Untersuchungshaft und Prozess 1937/38, Gefängnis und KZ Dachau, Flossenbürg und Buchenwald bis 1945. Schwere gesundheitliche Schäden.

Der Hilfsarbeiter Franz Xaver Peter war ab 1928 bei der Städtischen Straßenbahn München angestellt.

Nach zwei Jahren bei der Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) trat er 1924 zur SPD über und wechselte 1930 zur SAPD. Nach der Flucht des Vorsitzenden Franz Vogel 1933 wurde Peter einer der fünf Vorsitzenden und beteiligte sich am Wiederaufbau der SAPD, die in Kleinstgruppen illegale Schriften verteilte und von Mitgliedern Beiträge und Spenden für die Familien verhafteter Parteimitglieder sammelte.

Aus der illegalen Arbeit zog er sich Ende 1935 zurück, weil nach dem Zugang eines Neumitglieds, das aber als Spitzel für die Gestapo arbeitete, ein Mitglied der SAPD verhaftet wurde. Er selbst wurde 1937 festgenommen. Das Oberlandesgericht München verurteilte ihn 1938 wegen eines Verbrechens der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis unter Anrechnung eines Jahres Haft.

Nach seiner Entlassung wurde er in Schutzhaft genommen, die ihn kurz vor Kriegsbeginn bis Kriegsende in die Konzentrationslager Dachau, Flossenbürg, erneut Dachau und schließlich Buchenwald (Außenlager Langensalza) brachte. Am 12.5.1945 wurde er von den Amerikanern aus dem KZ Buchenwald entlassen.

Er erlitt im Konzentrationslager schwere Gesundheitsschäden und war nach seiner Befreiung zu 100% arbeitsunfähig.

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD von 1924 bis 1930 1, 5

Verfolgung

Polizeiarrest/-haft 1
Gefängnis München-Stadelheim vom 02.04.1937 bis 06.08.1937
Untersuchungshaft 1
Gefängnis München-Stadelheim vom 06.08.1937 bis 12.04.1938
Prozess
Oberlandesgericht München (Hochverratsprozess Peter und 17 weitere Angeklagte)
Anklage vom 09.02.1938: Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, hier: "wobei die Tat auf Herstellung und Aufrechterhaltung eines organisatorischen Zusammenhalts und auf Beeinflussung der Massen durch Verbreitung von Schriften gerichtet war."
Urteil vom 12.04.1938: Verbrechen der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
Strafmaß: Gefängnis 2 Jahre, 3 Monate
unter Anrechnung von 1 Jahr Haft
Strafhaft, 2 Jahre 3 Monate 1
Gefängnis Landsberg a. Lech
Gefängnis St. Georgen-Bayreuth
Schutzhaft 4,5
Unabhängig von der Verbüßung der Strafe, mit der das Verfahren endete, wurde er in Schutzhaft genommen.
KZ Dachau vom 26.08.1939 bis 27.09.1939
Häftlingsnummer 34956
KZ Flossenbürg vom 27.09.1939 bis 02.03.1940
Häftlingsnummer 443
KZ Dachau vom 02.03.1940 bis 14.09.1942
KZ Buchenwald vom 14.09.1942 bis 12.05.1945
Häftlingsnummer 9052Ab 03.11.1944 Außenlager LangensalzaAm 12.05.1945 wurde Peter von den Amerikanern krank und arbeitsunfähig aus Buchenwald entlassen.

Weitere Daten

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
Quellenverweis

BArch, NJ

Bundesarchiv Berlin, Nationalsozialistische Justiz

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

Bretschneider, Widerstand

Bretschneider, Heike: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in München 1933-1945. Miscellanea Bavarica Monacensia Bd. 4. München 1968

  • Quellenart: Bücher und Broschüren
  • Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur

KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsdatenbank

KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsdatenbank

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

BLFA LEA

Landesamt für Finanzen Bayern, Landesentschädigungsamt

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen

BLFA LEA, EG

Landesamt für Finanzen Bayern, Landesentschädigungsamt, Entschädigungsgesetz

  • Quellenart: Archivalien
  • Status: Unveröffentlichte Quellen