Riepertinger, Otto
Mitglied der Eisernen Front. Verlust des Arbeitsplatzes aus politischen Gründen 1933.
Verfolgung
Entlassung aus politischen Gründen nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (GWB) am 11.12.1933 1
Seine Beschwerde gegen die Entlassung wurde vom Innenministerium am 23.01.1934 abgewiesen mit der Begründung, nach Zeugenaussage eines NSDAP- Stadtrats sei er als Ersatzmann des Betriebsrats im Schlacht- und Viehhof 1931 an der Entlassung von NSDAP-Mitgliedern beteiligt gewesen. Er sei „auch derjenige gewesen, der die Namen der Leute zusammengetragen hat, die zur Entlassung kommen sollten.“Der Stadtrat behauptet ferner, ihm gegenüber habe sich Riepertinger als „Kommunist“ bezeichnet. Wenn die NSBO eine Versammlung einberief, habe er die Teilnehmer als „Idioten“ bezeichnet. Redensarten wie: „Was wollt Ihr denn mit Euerem tschechischen Schlawiner“ [Hitler] seien von ihm häufig zu hören gewesen.Riepertinger bestreite die Vorwürfe; das sei kein Grund, an deren Richtigkeit zu zweifeln. Mit diesem Verhalten habe er sich als „national unzuverlässig“ in Sinne des § 4 GWB erwiesen. Die Eigenschaft als Frontkämpfer könne dies nicht kompensieren. [1]
Weitere Daten
Schadenskategorie
- Schaden im beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen
Quellenverweis
BayHStA, MInn
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Staatsministerium des Inneren
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
Münchner Stadtadreßbuch
Münchner Stadtadreßbuch. Adreßbuch der Landeshauptstadt München Bd. 83 ff. München 1933 ff.
- Quellenart: Bücher und Broschüren
- Status: Veröffentlichte Quellen und Literatur