Bach, Georg
Mit 15 bereits trat Georg Bach der Gewerkschaft bei, ein Jahr darauf schloss er sich der SAJ an, wo er sogleich zu einem der tragenden Aktivisten wurde. Vorher war er bereits Helfer bei den Kinderfreunden. Ab 1929 leitete er den Bezirk Nürnberg-Altstadt/Maxfeld. Der SPD trat er formal 1932 bei, war jedoch schon vorher der Verbindungsmann der SAJ zur SPD.
Nach dem Verbot von SPD samt SAJ gründete Georg Bach mit einer Handvoll Gleichgesinnter den Wanderverein „Albfreunde". An den - de facto konspirativen - Vereinsabenden tauschte man sich freimütig aus über die politische Lage; darüber hinaus verteilte die Gruppe antinazistische Blätter, darunter auch den "Neuen Vorwärts".
Im Dezember 1935 wurden die Albfreunde denunziert, der „Hochverrats"-Prozess folgte im Mai nächsten Jahres — Urteil für Georg Bach zwei Jahre 5 Monate Haft, davor und auch danach bis März 1938 im KZ Dachau. 14 Genossen wurden angeklagt, Martin Albert, Ludwig Bach, Erich Strogies, Johann Schmidt, Georg Bayer, Theodor Pehl, Georg Hübner, Otto Kraus, Johann Wohlfahrt (1942 in Plötzensee hingerichtet) und Gustav Würth wurden verurteilt und kamen ins KZ Dachau.
Im Oktober 1942 wurde G.B. in die Brigade 999 eingezogen, wo er bei der Musterung u.a. Hans Strobel, Hans Kränzlein sowie seinen Vetter Ludwig Bach, welcher im folgenden Jahr in Tunis ums Leben kam, traf.
Nach 1945 zog Georg Bach nach Weißenburg/Bayern, deren SPD-Kreisvorsitzender er alsbald wurde. Zugleich war er Gründungsvorsitzender der dortigen „Falken". Er war von 1952 - 1978 Stadtrat, außerdem auch Mitglied des Kreisrates. Darüber hinaus nahm G.B. einige Ehrenämter wahr: als Mitglied der damaligen „KZ-Betreuungsstelle" und Verfolgtenverbänden, er war Vorsitzender des „Landesrates für Freiheit und Recht" und der Arbeitsgemeinschaft Bayer. Verfolgtenorganisation (ABV).
Politischer Werdegang und Funktion in der SPD
Werdegang in der SPD nach 1945
Verfolgung
KZ Dachau 2
Häftlingsnummer: 9236
Verhaftung am 19.12.1935 Verhöre durch Gestapo 1
Polizeiarrest/-haft 3
Haftort unbekannt ab 19.12.1935 3
Schutzhaft 2
KZ Dachau Zugang am Februar 1936 überführt am 22.04.1936 2
Häftlingsnummer: 9236Als KZ-Häftling Teilnehmer an der Reichstagswahl vom 29. März 1936
Prozess 3
Oberlandesgericht München (Massenprozess Albert Martin und Andere (Albfreunde))
Anklage: Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
Urteil vom 19.05.1936: Landesverrat und Vorbereitung zum Hochverrat
Urteilsbegründung: fortgesetzte Mittäterschaft
Strafmaß: Gefängnis 2 Jahre, 5 Monate
unter Anrechnung von 5 Monaten Polizei- und Schutzhaft
Strafhaft am 19.12.1935
Haftort unbekannt ab 19.12.1935
KZ Dachau Zugang am 01.02.1936 bis 19.03.1938 2
Häftlingsnummer: 9236April 1936 überführt laut 2)
Haftort unbekannt
2 Jahre, 5 Monate
Bewährungseinheit 999 Bericht zum FragebogenAm Bahnhof in Ansbach traf ich auf meinen Vetter Ludwig, Hans Strobel, Hans Kränzlein und andere Bekannte. Wir waren im August 1942 außer der Reihe in der Praterstraße gemustert worden, und zwar tdf - tropendienstfähig, wenig späte ab Oktober 1942
Entzug des "Führerausweises" als Jugendleiter vom Stadtjugendamt in
Prozess
Ehren- und Disziplinargericht der Deutschen Arbeiterfront Gau Franken, Kammer I
Urteil vom 13.07.1938: Verstoß gegen die Ehren- und Disziplinarordnung der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Urteilsbegründung: Entgegennahme, lesen und Weitergabe im Reich verbotener Zeitschriften gegen Bezahlung.
Strafmaß: Aberkennung der Befähigung zur Bekleidung von Ämtern in der Deutschen Arbeiterfront (DAF) 5 Jahre
Verweigerung der Zulassung zu einem freien Beruf als Steuerhelfer
Weitere Daten
Schadenskategorie
- Schaden an Freiheit
Quellenverweis
BArch, NJ
Bundesarchiv Berlin, Nationalsozialistische Justiz
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
BArch, NJ
Bundesarchiv Berlin, Nationalsozialistische Justiz
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
BArch, NJ
Bundesarchiv Berlin, Nationalsozialistische Justiz
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen