Beckert, Werner
Der Sohn eines jüdischen Fabrikanten meldete sich nach Abitur und Abschluss der Handelshochschule 1917 an die Front. 1922 beendete Werner Beckert eine kaufmännische Lehre und war zunächst drei Jahre im väterlichen Betrieb, danach in verschiedenen Münchener Verlagen tätig. 1928 trat er in die SPD ein.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten engagierte sich Beckert für gemeinsame Aktionen von SPD und KPD. Ende 1936 wurde er von der Gestapo in Nürnberg verhaftet und kam im Juni 1937 in das Konzentrationslager Dachau. Im September 1938 kam er als „politischer Jude“ bis April 1945 ins Konzentrationslager Buchenwald.
Nach der Befreiung baute Werner Beckert die SPD in Weimar mit auf und war bis Oktober 1945 Angestellter bei der Stadt Weimar. Ebenso gründete er einen eigenen Verlag, in dem er bereits im Juli 1945 sein Buch „Die Wahrheit über das Konzentrationslager Buchenwald“ publizierte. Unter dem Vorwurf des angeblichen Vertriebs faschistischer Literatur fanden 1949 verschiedene Hausdurchsuchungen statt, schließlich beschuldigte man ihn der Steuerhinterziehung. Daraufhin flüchtete Werner Beckert Anfang 1950 nach Stuttgart und lebte später im Westteil Berlins, wo er sich in der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten (AvS) engagierte. Er starb während eines Besuches in seiner Heimatstadt Nürnberg.
Belege: Schreiben von Werner Nöckel vom 30.11.2002; Röll, Wolfgang (2000): Sozialdemokraten im Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945, Wallstein Verlag, Anmerkungen auf S. 204 und S. 272; Material Christl Wickert.
Politischer Werdegang und Funktion in der SPD
SPD ab 1928 1
Werdegang in der SPD nach 1945
SPD in Weimar nach 1945
Beckert baute die SPD in Weimar nach dem Krieg wieder mit auf. 1
Verfolgung
Verhaftung Ende 1936 in durch die Gestapo 1
Haft
Haftort unbekannt Ende 1936 1
KZ Dachau ab 12.06.1937 1
KZ Buchenwald vom 19.06.1938 bis April 1945 1
als "politischer Jude"
Hausdurchsuchung verschiedene 1949 in 1
Unter dem Vorwurf des angeblichen Vertriebs faschistischer Literatur
Flucht Anfang 1950 nach 1
Weitere Daten
Religion/Konfession
jüdisch
Schadenskategorie
- Schaden am beruflichen Fortkommen und Eigentum
- Schaden an Freiheit