Portal zur Geschichte der Sozialdemokratie

Reis, Wilhelm (Willi) 1, 2

Geboren:

* 20.05.1907 in Nürnberg

Gestorben:

+ 05.07.1988

Anschrift:

Nürnberg, Zum Stiegelfeld 17

Beruf:

Schuhmacher 5

Reis, Wilhelm (Willi)

Schon im Alter von 14 Jahren schloss Willi Reis sich der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) an, vier Jahre danach, 1925, trat er der Gewerkschaft bei, wiederum zwei Jahre später wurde er SPD-Mitglied. Zugleich war er im Arbeitersport als Kinderturntrainer sowie im Reichsbanner aktiv. Seine Tätigkeit in der "Kulturbewegung" aa Reisb 1930 rundete sein sozialdemokratisches Engagement ab. Arbeit hatte er in der Firma Georg Müller KG als Schleifer.

Willi Reis gehörte während der NS-Zeit zum Kreis des Widerstandes im Nürnberger Stadtteil Loher Moos.

Im Oktober 1936 wurde Reis erstmals von der Gestapo verhaftet und für eine Woche weggesperrt und verhört. Im Januar 1937 erneute Verhaftung und Prozess wegen "Vorbereitung zum Hochverrat". Gefängnisaufenthalt bis Mai 1938, danach Überführung ins KZ Dachau, ein Jahr später nach Mauthausen. Dort zum Kriegsende im April 1945 als "Letztes Aufgebot" zur Unterstützung von SS-Verbänden zur Verteidigung des Geländes zwangs-eingezogen.

Nach dem Krieg führte Reis nach einer Kandidatur 1946 zum Stadtrat ein politisch eher unauffälliges Leben;

er arbeitete bei Kugelmüller, wo er auch als Betriebsrat tätig war.

Während seiner verschiedenen Gefängnisaufenthalte (München, Nürnberg) und in den KZs begegnete Reis sozialdemokratischen Leidensgenossen wie Lorenz Hagen, Fritz Munkert und Kurt Schuhmacher. Nicht treffen konnte er freilich seine Ehefrau

Politischer Werdegang und Funktion in der SPD

SPD ab 1927 2

Werdegang in der SPD nach 1945

SPD
Stadtratskandidat 1946
Funktionär Ortsverein Loher Moos

Verfolgung

Verhaftung mehrfach zwischen Oktober 1936 bis 24.12.1936 Verhöre durch Gestapo 3, 6
Polizeigefängnis Nürnberg 1 Woche 3
Verhaftung am 27.01.1937 3, 6
auf dem Weg zur Arbeit abgefangen
Polizeigefängnis Nürnberg 1 bis 2 Wochen 2
Gefängnis München-Stadelheim ab ca. Februar 1937 2
Prozess 2
Oberlandesgericht München
Urteil: Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
Strafmaß: Gefängnis 1 Jahr, 2 Monate
Strafhaft 2, 3
Gefängnis München-Stadelheim 6 Woche 2
Schutzhaft 3
KZ Dachau Zugang am 28.05.1938 überführt am 27.09.1939 5
KZ Mauthausen vom 27.09.1939 bis Mai 1945 5, 6
"… wurden die Häftlingen ab 1942 zur 12-Stunden-Tag- und Nachtschicht in die Rüstungsbetriebe der Steyerwerke "geleitet""

Weitere Daten

Religion/Konfession

röm.-katholisch 5

Schadenskategorie
  • Schaden an Freiheit
Quellenverweis