Wagner, Richard
Mitglied der SPD. Verhaftung nach Denunziation, Untersuchungshaft und Prozess vor dem Sondergericht München 1940.
Verfolgung
Hausdurchsuchung und Verhaftung am 17.07.1940 1
aufgrund einer Denunziation bei der Gestapo am 27.05.1940
Wagner habe im Betrieb vor zwei Zeugen geäußert: „Solange die Hitler am Ruder sind, haben sie gelogen. Den Krieg dürfen wir nicht gewinnen, den müssen wir verlieren, denn sonst werden wir ewige Sklaven." Früher habe er geäußert, der Führer sei ein Schlawiner und der größte Verbrecher. Lieber lasse er [Wagner] sich die Hand abschlagen, bevor er den deutschen Gruß erwidere.Einer der beiden Zeugen bestätigte bei der Einvernahme durch die Gestapo am 09.07.1940 diese Angaben, zwei weitere Zeugen belasteten Wagner, er habe sich abfällig über Hitler und den Polenfeldzug geäußert.
Untersuchungshaft 1, 2
Gefängnis München-Am Neudeck vom 18.07.1940 bis 31.10.1940 1
Prozess
Sondergericht München
Anklage vom 10.10.1940: Vergehen gegen das Heimtückegesetz
Urteil vom 31.10.1940: Vergehen gegen das Heimtückegesetz
Strafmaß: Gefängnis 8 Monate
unter Anrechnung von 14 Wochen Untersuchungshaft
Strafhaft 1
Gefängnis München-Stadelheim vom 01.11.1940 bis 01.12.1940
Gefängnis Landsberg a. Lech vom 01.12.1940 bis 25.02.1941
Der Oberstaatsanwalt bewilligte am 22.02.1941 eine bedingte Strafaussetzung mit Beginn 25.02.1941 und Bewährungsfrist bis 01.03.1944.
Weitere Daten
Schadenskategorie
- Schaden an Freiheit
Quellenverweis
StAM, Stanw
Staatsarchiv München, Staatsanwaltschaften
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen
BayHStA, LEA
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Landesentschädigungsamt
- Quellenart: Archivalien
- Status: Unveröffentlichte Quellen